Ralph – Vom Asienfreak zum Christ



Ich bin Ralph, und ich wollte einfach erzählen, welche Erfahrungen ich mit den asiatischen Religionen gemacht habe, und wie es geschehen konnte, dass ich jetzt an den Herrn Jesus glaube. Aufgewachsen bin ich in der Zone, d. h. in Ostdeutschland genauer gesagt in Freiberg bei Dresden. Meine Eltern haben mich sehr liebevoll erzogen. Die Familie meiner Mutter war zwar christlich angehaucht, nachdem aber die Eltern meiner Mutter sehr früh gestorben waren, hatte sie damit auch nichts mehr zu tun, so dass Christentum kein Thema bei uns zu Hause war. Als Kind hatte ich von einem Schulfreund in der 4. Klasse eine Kinderbibel ausgeborgt.

Ich fand es schön zu lesen, aber mehr hatte ich nicht daraus mitgenommen.

Mit 14 Jahren begann immer mehr mein Interesse für asiatische Kampfsportarten zu wachsen. Irgendwie faszinierte mich die körperliche Leistung und Eleganz dieser Künste. Außerdem war auch ein Hauch von Übersinnlichem in der Luft, was mich um so mehr anzog. Also besorgte ich mir Bücher über Judo, Karate, KungFu, Ninjutsu usw. und begann zu üben. In den Büchern stand auch, dass man nicht nur seinen Körper beherrschen muß, sondern auch seinen Geist, um ein perfekter Kämpfer zu werden. Ich beschäftigte mich noch mehr mit dem Thema Asien. Nutzte die Möglichkeit in der Schule bei Vorträgen, mir ein Thema auszusuchen, was mit Asien zu tun hat. Ich hatte meine sportlichen Leistungen verbessert, aber das mit dem Geist klappte noch nicht so.

 

Statt wie die Shaolin-Mönche, seine Kunst im Verborgenen zu halten, wollte ich lieber damit angeben, oder andere grundlos provozieren um sich rumzuschlagen. Also dachte ich mir, muß ich mich noch mehr mit der »Geisteskontrolle« auseinandersetzen. Wieder hatte ich Bücher gewälzt über das Qi, Meditation und Energiekontrolle. Dabei stolperte ich über ein Buch, dass mich besonders faszinierte. Darin fand ich nicht nur über die oben genannten Sachen Informationen, sondern auch über die Chinesische Heilkunst, Magie usw. In diesem Buch tauchte zum ersten Mal das Wort Taoismus auf. Jetzt verstand ich, dass im Hintergrund aller dieser Künste große philosophische Gedanken und eine recht große Anzahl asiatischer Religionen standen. Darin musste also der Schlüssel zur totalen Körperbeherrschung liegen.

 

Immer mehr zog mich die Faszination für Taoismus in ihren Bann. Die ersten Bücher, die ich laß, waren sehr geheimnisvoll geschrieben, über die weiße Magie, von Wundermitteln gegen alle möglichen Krankheiten, Geistigen Übungen und natürlich von den vielen Philosophien, die zwar alles und nichts sagend waren, aber das taten sie zumindest sehr gut. Sie fesselten mich, da ich ja schon glaubte, dass es etwas Höheres, wie ein göttliches Wesen gibt. Ich wußte nur nicht was es war. Deshalb las ich auch noch viele weitere Bücher über andere Religionen. z. B. Über Buddhismus, Hinduismus oder Indianerreligionen. Das Christentum verwarf ich, da ich ein paar Freunde aus der Kirche kannte und sah, dass ihr Lebensstil nichts mit dem, was ihre Religion sagte, zu tun hatte.

 

Taoismus kam meinen Ansichten am nächsten. Es sagt in etwa aus, dass es etwas gibt, dass alles geschaffen hat und was uns aber völlig unbekannt ist und wir nicht begreifen können, eben das sogenannte »Tao«. Aber die großen Philosophen des Taoismus haben lange nachgedacht um herauszufinden was der richtige Weg des Menschen sei. Ich war überzeugt, dass wenn ich auf dieser Schiene weiterfahre ein unheimlich guter Mensch werde und mich absolut unter Kontrolle habe.

 

Inzwischen war ich 15 und ich hatte mich in einen traditionellen Karateverein eingeschrieben. Ich war von meinem Sensei (das ist der Chef dort) und seinem Können begeistert. Das wollte ich auch erreichen. Ich wurde sportlich immer besser und wir fuhren zu verschiedenen Lehrgängen, wo wir von japanischen Großmeistern unterrichtet wurden. Einmal hatten wir sogar Training bei echten Shaolinmönchen. Ich las trotzdem weiter in den Taoistischen Büchern und von modernen Taoisten, die diese Religion bzw. Philosophie in bunten Farben ausmalten, wie gut sie doch wäre und wie sie einen positiv beeinflussen würde. Das Christentum wurde als etwas Böses dargestellt, weil es die Aussage machte, dass der Mensch von Grund auf schlecht war. Ich lehnte das Christentum deshalb strikt ab, weil ich überzeugt war, das ich ein guter Mensch bin. Das ich mich in den letzten Jahren eher zu meinem Negativen entwickelt hatte, übersah ich. Ich war arrogant und hinterhältig geworden und hatte viele Illegale Sachen ausprobiert. Ich hielt mich für den Größten und wurde noch von anderen bestätigt.

 

Als ich anfing in Chemnitz zu studieren, gewann ich einen neuen Freund dazu, Tobias. Wir verstehen bis heute nicht, wie wir uns verstehen konnten, denn wir hatten nichts gemeinsam, aber irgendwie sind wir richtig gute Freunde geworden. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht. Er hat mir beim Studium geholfen, weil ich zu faul war zu lernen, und ich hab ihn dafür zum Skateboard fahren und auf Parties und Konzerte mitgenommen. Irgendwann ist er in einen Bibelkreis gegangen, und hat sich ständig mit einem Christen unterhalten, dem ich den Spitznamen G-sus gab, aber ich mochte ihn eigentlich auch. Jedenfalls kommt doch Tobias irgendwann mal zu mir und sagte, er habe sich »bekehrt« und Jesus Christus wäre sein Herr. In mir schrillten die Alarmglocken: SEKTENALARM. Das konnte ich nicht zulassen, nicht ich, der »herzensgute« Taoist.

 

Ich beschloss meinen Freund aus den Klauen der Sektierer zu befreien. Es folgten viele Gespräche und Diskussionen die meist damit endeten, dass ich anfing zu streiten um dann frustriert abzuziehen. Und dann hat der irgendwann den Hammerssatz rausgehauen. Da hat er mich einen schlechten Menschen genannt. »Alle Menschen seien schlecht von Geburt an«, hat er mir gesagt. Da machte mich echt wütend. Ich war beleidigt und ging. Am nächsten Tag war ich immer noch sauer. Ich ging in die Stadt, um ein paar Ämter abzuklappern. Dann ist das passiert, was mein Leben verändert hat. Für einen kurzen Moment hatte ich bei den Leuten die mir entgegen kamen, das Gefühl, dass ich ihre Gedanken lesen kann. Diese Gedanken waren schlecht und unerträglich für mich. Ich wollte nur das es aufhört. So schnell wie es kam, war es auch wieder vorbei. Dann beschaute ich meine eigenen Gedanken, und sah das ich genauso schlechte Gedanken hatte. Hatte Tobias recht? Wieso ist das jetzt mit mir passiert? Ein Zeichen vom Gott der Bibel? Ich musste es herausfinden. Wieder ein Buch. Die Bibel. Ich sah ein, das es stimmte mit der Boshaftigkeit des Menschen. Auch ich bin kein guter Mensch und das machte mich betroffen und gleichzeitig neugierig. Denn wenn das stimmte, gab es vielleicht noch mehr Wahrheiten in dem Buch. Kurze Zeit später machte die Gemeinde zu der Tobi ging einen Bibelkreis für Anfänger. Ich war sofort mit dabei. Mein Freundin Katja konnte ich auch überreden mitzugehen. Ich erkannte mich selbst als Sünder und entdeckte, dass es allein Gottes Gnade war, durch den Tod Jesu Christi, die mich vom ewigen Verderben in der Hölle rettete. Ich war schuldig und ich brauchte Vergebung. Ich betete zu Gott um ihn um Vergebung meiner Sünden zu bitten. Ich hatte mich bekehrt. Glücklicherweise bekehrte sich Katja eine Woche später. Heute ist sie meine Frau. Rückblickend kann ich sagen, dass asiatische Religionen interessant klingen und das sie sehr einflussreich sein können, aber sie haben mich nicht glücklich oder zufrieden gemacht. Das hat nur Jesus Christus fertig gebracht, indem er mein Herz verändert hat. Das kann nur der wahre Gott. Keine Philosophie und keine Lebensweisheiten.